Fachkräftesicherung neu denken, nicht immer weiter wie bisher
Die Berufsforschung geht davon aus, daß – wenn wir nicht gegensteuern – durch den demographischen Wandel allein bis 2035 rd. 7.000.000 (in Worten sieben Millionen) Menschen dem deutschen Arbeitsmarkt verlorengehen. Der Arbeits- und Fachkräftemangel wird sich beschleunigen und intensivieren.
Die Wirtschaft verliert Kompetenzträger, weil es „nun eben in den Ruhestand geht“ oder weil die passenden Angebote für längere Beschäftigung und damit den Erhalt von langjährigen Kompetenzen und Fähigkeiten auch über den Renteneintritt hinaus fehlen.
Aktuell gehen 80% der MitarbeiterInnen völlig unvorbereitet in die neue Lebensphase Ruhestand.
Dabei würden sich viele der betroffenen ArbeitnehmerInnen wünschen, pro-aktiv vom Arbeitgeber zu dem Thema Beschäftigungsformen und Weiterbeschäftigung angesprochen zu werden. Allerdings ist der meist übliche Verlauf häufig der, daß die Entscheidung für den Ruhestand beiderseitig eher als etwas gegebenes hingenommen wird.
Was tun? Unternehmen sind gut beraten, Möglichkeiten und Motivation zu schaffen für längeres Arbeiten auch über die zeitliche Schwelle zum Renteneintritt hinaus. Die Schlüsselfrage: Wie können Menschen in Beschäftigung gehalten werden bzw. wieder zurück in Beschäftigung gebracht werden? Der erste Schritt: rechtzeitige, wertschätzende und lösungsfokussierte Kommunikation!
Antworten und Erfahrungen gibt es bereits, sie sind vielfältig und individuell abzuwägen. Nicht zuletzt, weil es große Unterschiede nach Branchen gibt. Wer körperlich nicht mehr aktiv arbeiten kann, der kann vielleicht in einem anderen Betätigungsfeld eine große Hilfe sein. Der vielzitierte Dachdecker wird in späteren Jahren wahrscheinlich nicht mehr auf den Dächern arbeiten wollen, kann seine Berufserfahrung aber z.B. in der Kundenberatung rund um das Dach wertvolle Beiträge leisten.
Lassen Sie uns darüber reden und Handlungsoptionen abgleichen, um die individuell wirksame Herangehensweise herauszufinden und nachhaltige Veränderungsprozesse anzustoßen.
Autor: Ute von Strünk / © von strünk consulting GmbH